Selbsterfahrung ist ein wichtiges Lern-Tool
Wenn ein Hund beim Spaziergang jede Person, die er entdeckt, freudig anspringt, dann macht er eine sogenannte Selbsterfahrung – drei Selbsterfahrungen führen zu einem neuen Programm, das in diesem Fall lautet: „Menschen sind zum Anspringen da!“ Die Angesprungenen reagieren darauf ganz unterschiedlich.
Einige nehmen es gelassen, die meisten werden jedoch richtig „sauer“, und das zu Recht. Solche Selbsterfahrungen machen Hunde in allen trieblich gesteuerten Prozessen, sei es beim Jagen von Katzen, Raufen, Hetzen von Wild oder Radfahrern u.v.a.m.
Drei Wiederholungen ergeben ein neues Programm
Wichtig ist, dass jedem Hundehalter bewusst ist, dass sein Hund, wenn er dreimal die gleiche Situation in seinem Sinne entscheiden konnte, ein neues Programm hat. Um aus diesem Fehlprogramm herauszukommen, braucht es zuerst ein neues Motiv.
Alle neuen Motive ergeben ein Motivprogramm, die eine Desensibilierung des alten Verhaltens auslösen – ein Phänomen, das die heutige Kynologie immer noch nicht verstanden hat und auch nicht anzuwenden versteht.
Was Motivprogramme genau auslösen und wie sie funktionieren, wird bei jeder Wesens- und Ursachenanalyse individuell beleuchtet und mit dem Hundehalter ausführlich besprochen.
Die Motivprogramme ergeben das Programm für einen erfolgreichen Prozessverlauf.
Um störendes Verhalten umzuprogrammieren, müssen folgende Lernziele bereits erreicht sein:
– Es besteht eine konfliktfreie Mensch-Hund-Beziehung
– Der Hund beherrscht das „ruhige Sitzen“
– Der Hund akzeptiert seinen Partner Mensch als Leader
In den meisten Fällen muss an der Beziehung als Grundlage gearbeitet werden, bevor störende Verhaltensänderungen neutralisiert werden können.