Konfrontationen von Umweltreizen
In der letzten Blog Ausgabe wurde das 3-Phasenkonzept®, (Leinenarbeit, Distanzkontrolle und Triebregulierung) das als Voraussetzung für souveränes und stressfreies Reagieren auf Umweltreize gilt, ausführlich vorgestellt und zugleich verdeutlicht, welche wesentliche Rolle dabei sowohl die Leinenarbeit als auch der korrekt verankerten Distanzkontrolle zukommt.
Konfrontationen – Die richtige Vorgehensweise
Ungefähr 80 % aller Hundehalter, die Hans Schlegel konsultieren und nach seinem Konzept arbeiten, sind innerhalb kürzester Zeit erfolgreich im Umgang mit ihrem Hund. Es gibt jedoch Menschen, bei denen sich der Erfolg erst später einstellt: Sie arbeiten zwar am Anfang des Veränderungsprozesses oder der Hundeerziehung konsequent, lassen aber, sobald sich der erste Erfolg konkreter abzuzeichnen beginnt, voller Freude über das bisher Erreichte in ihrer Konsequenz nach, bevor der Hund die Lernziele verankert hat.
Anhaltender Erfolg braucht Zielklarheit, die stets gepflegt werden muss und keineswegs vernachlässigt werden darf. Der Hund muss sich ein Hundeleben lang uneingeschränkt auf diese Zielklarheit seines Halters verlassen können, dessen Anteil an Führungsqualität bei ca. 80 % liegen muss – anderenfalls bleibt der Erfolg aus.
Jede Aufgabe, jede Herausforderung, egal wie lange ihre Bewältigung dauert, beginnt mit dem ersten Schritt. Die Einstellung zum Erfolg und das Wissen, dass jeder Menschen das Recht hat, erfolgreich zu sein, sind dabei wichtige Bausteine.
Konfrontationen – Die richtige Einstellung zum Erfolg
Erfolg gehorcht ganz einfachen Gesetzen. Für den, der sie kennt und befolgt, wird er „unvermeidbar“. Erfolg ist ein Produkt und kann wie jedes andere Produkt auch in jeder beliebigen Menge hergestellt werden. Alle Menschen verfügen über unbegrenzte geistige Kräfte und Fähigkeiten, die zu nutzen jeder lernen kann.
Ein Ziel zu erreichen, setzt voraus, eines zu haben. Die meisten Menschen wissen leider nur genau, was sie nicht wollen, und stehen sich damit in jeder Beziehung selbst im Wege.
Erfolgreiche, gesunde und glückliche Menschen dagegen verhindern ihren Erfolg nicht. Sie nennen das Ergebnis einer „falschen Lebensführung“ nicht „Schicksal“, ihre einzelnen „Fehler“ nicht „Erfahrungen“ – sie schaffen Zielklarheit: Wer weiß, was er will, und sagt, was er will, der bekommt, was er will! Wer ein klares Ziel hat, hat bereits den halben Weg zurückgelegt. Klaren Zielen folgen klare Entscheidungen und Prioritäten. So kann mit einem Minimum an Aufwand ein maximales Ergebnis erzielt werden.
Konfrontationen – Das richtige Ziel definieren
Bei der Setzung eines Ziels ist individuell darauf zu achten, dass es für den einzelnen stimmig ist und mit seinen anderen Zielen im Einklang steht, es also nicht zu einer gegenseitigen Behinderung oder gar Aufhebung kommt.
Wer sich zum Beispiel als Ziel setzt, auf seinen täglichen Spaziergängen ein stressfreies Miteinander mit seinem explosiven Hund zu erleben, kann ihn nicht gleichzeitig oft und viel unkontrolliert herumtoben lassen. Ein „richtiges“ Ziel kann stets daran erkannt werden, dass es Kraft und Kreativität zu seiner Verwirklichung gibt und Begeisterung auslöst.
Konfrontationen – Stress ist ein natürliches Element
Während der Normalzustand eines Hundes von Ruhe, Gelassenheit, „Coping“ (Bewältigung), Impulskontrolle, bedachtem Handeln, Lernfortschritten und „guter“ Leistung geprägt ist, sind Hunde unter Stress erregt, reizbar, ängstlich, aggressiv, impulsiv und emotional. Es entstehen Lernblockaden, und die Leistungen sind vermindert.
Was ist Stress? Stress ist eine natürliche, sinnvolle und unter Umständen überlebenswichtige Reaktion auf Bedrohung bzw. auf Veränderungen in der Umwelt. Man unterscheidet zwischen „innerem“ und „äußerem“ Stress. Innerer Stress ist eine Folge von Disharmonie im Körper, verursacht zum Beispiel durch Entzug von Nahrung, Wasser, Schlaf oder Bewegung, durch Schmerzen oder psychische Stressoren wie Angst und innere Konflikte.
Äußerer Stress entsteht als Reaktion auf äußere Reize, durch die sich der Hund bedroht oder gefährdet fühlt –das kann sowohl Reizüberflutung als auch das Fehlen äußerer Reize sein. Dazu zählen neben sozialen Stressoren wie Isolation oder Unverträglichkeit (ein anderer Hund oder auch ein anderer Mensch im Haushalt, der den Hund nicht toleriert) vor allem Leistungsstressoren wie Unterforderung, Überforderung, Versagensangst und Strafe.
Konfrontationen – Stress reduzieren
Üblicherweise folgt einer akuten Stressreaktion eine Erholungsphase, durch die der Körper in seinen Gleichgewichtszustand zurückkehrt. Ist die Stressbelastung jedoch zu häufig oder aktuell zu hoch bzw. fehlen die Erholungsphasen, wird der Stress chronisch.
Dadurch wird das Immunsystem supprimiert, der Hund wird anfällig für Infektionserkrankungen, und es treten gehäuft Allergien, Magen-Darm-Erkrankungen (Geschwüre, chronischer Durchfall), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt) und Fruchtbarkeitsstörungen auf. Durch Stress wird der Körper in einen Zustand erhöhter Erregung, also in „Alarmbereitschaft“ versetzt, und damit eine schnelle Mobilisierung aller Ressourcen für Kampf oder Flucht ermöglicht.