Longieren fördert innere Ruhe, die Kooperation und das Vertrauen
Erlebnis pur für Menschen mit anspruchsvollen Hunden! Simone Walther hat im Februar an einem Longierkurs beim Hunde Fachexperten Hans Schlegel teilgenommen und schildert ihre Eindrücke: „Seit Februar 2020 longiere ich meinen Hund Mike.
Nach zwei Wochen bin ich endlich in der Mitte des Kreises angekommen und habe dabei wichtige Selbsterfahrungen gemacht. Ich kann jetzt meinen Hund in der Bewegung beobachten und freue mich,
wenn er ruhig vorwärts trabt. Ich trainiere den Tonfall meiner Stimme und die Präsenz meiner Kommandos und stelle fest, dass Mike diese Ansagen immer besser und schneller ausführt.
Im Longierkurs habe ich zum ersten Mal positive Rückmeldungen von anderen Teilnehmerinnen erhalten: ,Es sieht so ruhig aus‘ und ,der Hund läuft schön‘. Das freut mich riesig. Dabei weiß ich,
dass er noch nicht ruhig sitzen kann.
Wenn ich rückwärts in den Kreis gehe und die Leine über die Hand gleiten lasse, steht er oft auf oder verschiebt sein Hinterteil. Loslaufen kann er sehr gut,
und er sitzt auch auf Kommando. Wenn die losgelassene Leine den Boden berührt, schaut er mich aufmerksam und voller Erwartungshaltung an.
Mike war ein sehr problematischer Goldi
Als ich Mike vor gut zwei Jahren von einer Nachbarin übernahm, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, was mein Weg sein würde. Ich begann, in einer Hundeschule zu trainieren. Wir verfütterten kiloweise Leckerlis. Eines Tages brachte er mir einen Hasen, zwei Wochen später schüttelte er eine junge Katze so lange, bis sie sich nicht mehr bewegte.
Er war äußerst aggressiv zu anderen Artgenossen und auch Menschen gegenüber. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte, und besuchte einen Longierkurs in Berlin. Hier wurde statt mit Ruhe ausschließlich mit hektischen Bewegungen und Animationslauten gearbeitet. Das verstärkte das Triebverhalten meines Hundes noch mehr.
Eine Kursteilnehmerin gab mir den Tipp, ich sollte mich doch einmal an Hans Schlegel wenden, denn er hätte die Kreisarbeit schon 1984 ins Leben gerufen. Als Mike dann wieder einmal eine Katze hetzte, wandte ich mich an Schlegeltraining® in Dulliken. Seither lerne ich in kleinen Schritten – es ist ein guter Weg …
Ich beschäftige mich viel mit meinem Hund. Die positiven Rückmeldungen aus dem Kreis der Nachbarn und anderen Hundehaltern, die Mike vorher kannten ermutigen mich, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.“
Vorbereitung und Inhalte
Bevor das Training mit dem Hund begonnen werden kann, wird die Anlage vorbereitet und ein Kreis von zwanzig Metern Durchmesser am Boden abgesteckt. Dazu wird ein Markierband benötigt, das mit Eisenhaken im Boden fixiert wird. Zudem wird die Zehnmeterlonge bereitgelegt.
Mit der Führleine wird der Hund abgeholt und zum Kreis geführt. Fünf Zerlegungsschritte, wie sie auf der Lernkarte K-2 dokumentiert sind, erklären die genaue Vorgehensweise, wie mit dem Kreislongieren begonnen wird.
Diese ersten Schritte können mit einem Welpen genauso durchgeführt werden wie mit einem erwachsenen Hund. Beim Welpen werden eine leichte Welpenleine und ein Brustgeschirr verwendet.
Der Durchmesser vom Kreis beträgt fünf bis zehn Meter.
Bei der Durcharbeitung der einzelnen Zerlegungsschritte wird der Hund Fehler machen, auf die dann detailliert eingegangen wird.
Beispielsweise kann es sein, dass ein Hund, der das Kreislongieren noch nicht kennt, auf das Kommando „Lauf“ nicht reagiert. Er schnüffelt am Boden, bleibt stehen oder drängt immer wieder in die Kreismitte zum Halter. In der Anfangsphase kann sich dieser deshalb durchaus nahe der Markierung aufhalten und den Hund von hieraus in Bewegung bringen. Danach vergrößert er zunehmend die Distanz und arbeitet sich in Richtung Kreismitte vor.
Ruhiges Sitzen konsequent verlangen
Das Aufstehen des Hundes beim Ansetzen am Kreis ist ein Fehler, der häufig auftritt und mit einer einfachen Übung korrigiert werden kann. Das Longieren mit der Leine ist die Vorstufe für unterschiedlichste Lernziele, die am Kreis erarbeitet werden, und vor allem auch in der Arbeit mit schwierigen Hunden zur Anwendung kommen.
Die koordinierte Bewegung fördert die Bindung des Hundes zu seinem Halter und stärkt das Vertrauen, das in der Umwelt gebraucht wird. Longieren ist eine sehr ruhige Arbeit.
Heute wird Longieren als Auslastungsmodell betrieben. Diese Art von Longieren hat keinen therapeutischen Inhalt und ist bei hoher Geschwindigkeit für die Gelenke des Hundes eher schädlich. Zusammenfassend, kann ich jedem Hundefreund diese Workshops herzlichst empfehlen.
Drei Longier Kurse 2021
Samstag, 08. Mai 2021 (Longieren an der Leine)
Samstag, 19. Juni 2021 (Longieren ohne Leine)
Samstag, 28. August 2021 (Varianten Longieren unter Ablenkung)
Von dieser Workshop-Reihe wirst Du und Dein Hund begeistert sein! Nicht, weil es das Original seit 1984 ist, sondern weil es Dich ohne Umwege zum Ziel führt.
Liebe Grüsse
Hans
Interessant, Hans ich möchte mich für den 8.Mai 21 anmelden.
Liebe Irma.
du kannst dich sehr gerne direkt über das Internet anmelden.
Liebe Grüsse
Hans